ASTM F1829 Glenoid-Schubprüfung

Die ASTM F 1829 beschreibt ein Prüfverfahren zur Bestimmung der statischen Scherkraft, die aufgebracht werden muss, um modular aufgebaute Glenoidkomponenten (Insert und Backing) von Schulterprothesen zu lockern.  Der Test ist für Metallverbindungen, Polymere oder Komposite geeignet und wird zur Design-Validierung oder zum Vergleich mit anderen Endoprothesen genutzt. Soweit möglich sollte sich der Test an der klinischen Verwendung des Implantats orientieren, d.h. Probekörper, die repräsentativ für das fertige Produkt sind, werden getestet und nach Angaben des Herstellers sterilisiert, soweit erforderlich. Zur Prüfung werden die Probekörper parallel zur Implantatachse in der Prüfmaschine fixiert und zunächst von inferior nach superior eine vertikale Last aufgebracht und die Lockerungsrate dokumentiert. Die Prüfung wird beendet, wenn einer der folgenden Fälle eintritt:

  1. das Insert löst sich vom Backing
  2. die aufgebrachte Last hat ihr Maximum erreicht und beginnt zu sinken
  3. grobe Verformung des Insert tritt auf, ohne Lockerung
Danach wird ein neues Insert in die Halterung der Prüfmaschine eingespannt und der Test unter gleichen Bedingungen, diesmal jedoch von anterior nach posterior wiederholt und abgebrochen, sobald wiederum einer der drei oben genannten Fälle eintritt. Das Backing wird nach jedem Test visuell auf eventuelle Beschädigungen untersucht. Insgesamt sollten mindestens 5 äquivante Proben verwendet  und die Prüfung an der Luft bei Raumtemperatur oder unter definierten physiologischen Bedingungen durchgeführt werden.